4.1 Vision Medien und ICT in der Schule

 In diesem Kapitel erarbeiten Sie eine «Vision» zum Einsatz und zum Stellenwert von Medien und ICT in unserer Schule. Über diese «Vision» und die davon abgeleiteten Zielsetzungen muss zwischen Schulleitung, Schulbehörde, ICT-Verantwortlichen und Lehrpersonen ein grundsätzlicher Konsens bestehen.

Inhalt (Medien- und ICT-Konzept)

http://novasmedias.deltixsa.myhostpoint.ch/?page_id=17

Umsetzung

Hier werden in Zukunft (Umsetzungsphase) Überlegungen, Entscheide und Unterlagen abgelegt…

Erläuterungen und Hintergrundinformationen

Zum Begriff «Vision»
Der Begriff «Vision» mag etwas hoch gegriffen sein. Er soll ausdrücken, dass wir über die Zusammenfassung von allgemeinen Zielsetzungen hinaus noch mehr davon erwarten: Im Idealfall vermag diese «Vision» eine «treibende Kraft» zu werden und beeinflusst das künftige Handeln von Behörde, Schulleitung und Lehrpersonen, so zum Beispiel die Legislaturziele der Behörde, die allgemeine Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Elternarbeit oder sie wird von den Schulteams bei der Erarbeitung ihres Schulprogramms beigezogen. (Siehe auch Kap. 12 «Entwicklungsplanung»)

Von dieser «Vision» ausgehend werden die weiteren Inhalte des pädagogischen Konzepts erarbeitet, resp. damit abgeglichen (siehe untenstehende Grafik):

  • Lehrplan: Der Lehrplan ist vorgegeben; Die «Vision» und die Lehrplaninhalte werden gegenseitig abgeglichen. (Kap. 4.2)
  • Schulinterne Vereinbarungen: Die Schule erarbeitet detaillierte Ziele/Inhalte in Form von internen Vereinbarungen, z.B. einen «Medien- und ICT-Pass» resp. einen «schulinternen Lehrplan» mit Minimalzielen für jede Schulstufe. (Kap. 4.3)
  • Lehrmittel: Die Lehrpersonen vereinbaren gemeinsame Medien- und ICT-Lehrmittel für einen aufbauenden Unterricht. (Kap. 4.4)
  • Software: Es wird eine vereinbarte, einheitliche Software-Sammlung eingesetzt und nach festgelegtem Prozess angeschafft. Kap. 4.5)

Und weiter (nicht in untenstehender Grafik enthalten): Die Schule entwickelt der «Vision» entsprechend ein Weiterbildungskonzept für die Lehrpersonen mit verbindlichen Mindestzielen (Kap. 8), sie schafft dementsprechende ICT-Mittel an (Kap. 9), sie erarbeitet ein Kommunikationskonzept (Kap. 11) u. a. m.

Medienkompetenz als Kulturtechnik

Die im Mustertext formulierte «Vision» spricht vom «kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Medien und ICT». Was bedeutet dies? – Der deutsche Medienpädagoge Gerhard Tulodziecki beschreibt Medienkompetenz so: «Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen» (Tulodziecki/Herzig 2002, S. 151).

In der schulischen Medienbildung können drei wesentliche Aspekte von Medienkompetenz unterschieden werden: Medienwissen – Mediennutzung – Medienreflexion. Diese Handlungsfelder greifen ineinander und sollen im Unterricht gleichermassen berücksichtigt werden (Quelle: Dossier Medienkompetenz S. 8–9).

Medienwissen
  • Sachgemässe Handhabung von Geräten, Software u.a.
  • Kenntnisse über Textsorten, Gestaltungsregeln, Produktionsabläufe und Medieneinrichtungen
  • Verwendung klarer, eindeutiger Begriffe
  • u. a. m.
Mediennutzung
  • Medienangebote für die eigene Nutzung prüfen und auswählen
  • Mediale Inhalte auf Wahrheitsgehalt überprüfen
  • Medien zur Befriedung persönlicher Bedürfnisse sinnvoll nutzen (lernen, kommunizieren, spielen, kreativ sein, Informationen finden, …)
  • u. a. m.
Medienreflexion
  • Reflektieren der Bedeutung von Medien für das Leben des Einzelnen und für die Gesellschaft
  • persönliche Gewohnheiten und Vorlieben durchschauen und hinterfragen
  • Einfluss der Medien auf das (eigene) Leben erkennen und kritisch aufarbeiten
  • u. a. m.

Weblinks und Literatur

Andere Handreichungen zur Entwicklung eines Medien- und ICT-Konzepts für weitere Anregungen der eigenen Konzeptarbeit:
Erni, Hanspeter; Rey, Marie-Thérèse; Zulli, Teresa (2010). Leitfaden ICT- und Medienkonzept. Schweizerische Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen. (pdf)
(Dieser Leitfaden bezieht sich auf Gymnasien (Sekundarstufe II); mit hilfreichen Fragekatalogen.)

Hettinger, Jochen (2004). Medienentwicklungsplanung für Schulen. Eine Anleitung Schritt für Schritt. Landes-Medienzentrum Baden-Württemberg.
(Ein etwas älterer Leitfaden aus Baden-Württemberg; Anschauliche Darstellung des Vorgehens in einem übersichtlichen Medienentwicklungsplan und teils mit Leitfragen.)