10. Wie wir die Schul- und Unterrichtsqualität pflegen wollen

In diesem Kapitel beschreiben Sie das an Ihrer Schule vorgesehene Qualitätsmanagement im Bereich Medien und ICT. Dabei orientieren Sie sich an der allgemeinen Qualitätsentwicklung Ihrer Schule und des Unterrichts.

Inhalt (Medien- und ICT-Konzept)

Vergleiche Medien- und ICT-Konzept deiner Schule.

Umsetzung

Passen Sie den Mustertext bei Bedarf den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Erläuterungen und Hintergrundinformationen

Qualitätsmanagement im Bildungswesen

Die Qualität von Bildungsangeboten ist von den in nachfolgender Grafik dargestellten Qualitätsfaktoren abhängig:

Schulisches Qualitätsmanagement in Bezug auf Medien und ICT

Mit einem adäquaten Qualitätsmanagement überprüfen Schulen, ob sie die Vorgaben ihres Medien- und ICT-Konzeptes umgesetzt haben:

  • Zu welchem Grad erreichen wir die im Konzept formulierten Ziele?
  • Weshalb erreichen wir einzelne Ziele nur teilweise oder gar nicht?
  • Welche Massnahmen funktionieren und wo müssen wir diese eventuell anpassen oder andere/weitere treffen?

Schulen sollten sich jährlich nur einen einzigen Qualitätsaspekt vornehmen und dessen Zielerreichung überprüfen, indem sie zum ausgewählten Aspekt Indikatoren formulieren. Der Nutzen von Medien und ICT in der Schule kann allerdings nicht ohne weiteres nachgewiesen werden. Die Wirkung erfolgt auf vielen Ebenen und nebst ICT beeinflussen noch weitere Faktoren die Schule:

  • Medien und ICT können in diversen Unterrichtsfächern einen Einfluss auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler haben.
  • Aktive Medienarbeit in der Schule kann die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern.
  • Die ICT-Nutzung kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöhen und das Unterrichtsklima verbessern.
  • Der ICT-Einsatz kann die Lehrpersonen dazu bewegen, ihren Unterricht zu verändern und mehr kooperative oder individualisierende Lernformen einzusetzen.
  • Die Nutzung von ICT kann der Lehrperson mehr Zufriedenheit im eigenen Beruf durch bessere Selbstorganisation oder Zeitersparnis vermitteln.
  • Der ICT-Einsatz auf der Ebene des Schulteams kann eine vertiefte Zusammenarbeit mit einer besser empfundenen Eingebundenheit von Teilzeit-Lehrkräften hervorrufen (siehe Kap. 7).
  • Auf der Ebene des schulischen Umfelds kann die medienbasierte Kommunikation die Zusammenarbeit mit den Eltern intensivieren oder das Image der Schule verändern (siehe Kap. 11).

Eine objektive Erfolgsmessung durch die Schulen ist nicht möglich. Es fehlen die Ressourcen dafür. Wir schlagen deshalb vor, das Qualitätsmanagement auf die zentralen Aspekte «Lernende und Unterricht» (Kap. 10.1) und «Lehrpersonen» (Kap. 10.2) zu beschränken. Zur Qualitätsüberprüfung werden einfache Instrumente wie die Diskussion in ausgewählten Gruppen oder gelegentliche Umfragen eingesetzt.

Überprüfung von Jahresschwerpunkten

Die Mitglieder der Fachgruppe Medien & ICT (die Leitungsperson sowie die Spartenleitenden «Pädagogik», «Technik» und «Kommunikation», siehe Kap. 6.1) werden mit der Überprüfung beauftragt. Die Fachgruppe selbst oder die Schulbehörde bestimmt den Jahresschwerpunkt der Qualitätssicherung. Die Gruppe formuliert Indikatoren für den festgelegten Themenkreis. Indikatoren sind Hinweise (Kontrollfragen), die als Massstab dienen, ob und wie befriedigend die Ziele umgesetzt wurden.

Die einfachste Art der Überprüfung der gesetzten Indikatoren erfolgt durch Diskussion in der Fachgruppe Medien & ICT selbst. Wie jede Selbsteinschätzung ist diese subjektiv und personenabhängig. Oft ist aber eine kritische Selbsteinschätzung der Betroffenen verblüffend effektiv.

Weiter können einzelne Gruppen wie die Schulleitungskonferenz, Stufenkonferenzen, Schulteams beauftragt werden, die Zielerreichung anhand der Indikatoren zu überprüfen. Dies kann durch einfache Diskussion in den Gremien erfolgen oder durch Interviews von Einzelpersonen. Etwas aufwändiger ist eine schriftliche Befragung (zur Verwendung von elektronischen Umfragetools siehe Kap. 3.3).

Hilfestellungen zum Formulieren von Indikatoren bietet das «Handbuch Schulqualität».

Handbuch Schulqualität

Die Qualitätssicherung bezüglich Medien- und ICT-Integration muss sich an der allgemeinen Qualitätsentwicklung einer Schule und des Unterrichts orientieren. Falls Ihre Schule mit dem «Handbuch Schulqualität» arbeitet, kann dieses als Grundlage dienen, ein Qualitätsmanagement zu Medien und ICT zu errichten. Das Handbuch verwendet den Ansatz des «Total Quality Managements», d.h., alle Aspekte, die Einfluss auf die Qualität haben, werden überprüft. Aus dem Vorwort: «Das Handbuch Schulqualität beschreibt die Ansprüche an eine gute Schule und guten Unterricht und benennt die Indikatoren, an denen Qualität erkannt werden kann. Damit leistet das Handbuch einen Beitrag zu einer gemeinsamen Sprache und einer gemeinsamen Orientierung für die verschiedenen Beteiligten in Schule, Schulverwaltung und Politik».

Teilweise können Sie die im Handbuch formulierten Indikatoren übernehmen – oder Sie formulieren in Anlehnung daran eigene Indikatoren. Das «Handbuch Schulqualität» bietet in erster Linie einen grundsätzlichen Rahmen der Qualitätssicherung und verzichtet auf detaillierte Umsetzungshinweise. In Kapitel 1 des Handbuchs finden Sie einige wenige Anhaltspunkte zur Arbeitsweise: Abschnitt I (Ziele und Absicht) sowie Abschnitt III (Aufbau).

Das Handbuch strukturiert einen Qualitätsrahmen in einem Input–Prozess–Output-Modell mit mehreren Qualitätsbereichen:

Qualitätsrahmen aus: «Handbuch Schulqualität», Kapitel 2 (Qualitätsrahmen).

Bezüglich Medien- und ICT-Integration sind die nachfolgenden Qualitätsbereiche aus dem Handbuch Schulqualität  relevant. Zu jedem der einzelnen Qualitätsbereiche sind unten exemplarische Indikatoren formuliert, resp. wir verweisen auf die entsprechenden Kapitel dieses Medien- und ICT-Konzepts. Weitere Indikatoren befinden sich in den jeweiligen Kapiteln des «Handbuchs Schulqualität».

Rahmenbedingungen (Input)
Personal

Siehe Indikatoren in Kapitel 10.2 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Infrastruktur

Die Beschaffung von ICT-Mitteln erfolgt gemäss dem in Kapitel 6.4 des Medien- und ICT-Konzepts festgelegten Prozess.

Prozesse
Unterricht gestalten

Siehe Indikatoren in Kapitel 10.1 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Schule gestalten

Die schulinterne Zusammenarbeit und das Wissensmanagement im Schulteam orientieren sich an den Vorgaben in Kapitel 7 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Siehe auch «Handbuch Schulqualität» Kapitel 6.8.

Pflege der Aussenkontakte

Die Kommunikation mit den Eltern und der Bevölkerung orientiert sich an Kapitel 11.3 und 11.4 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Siehe auch «Handbuch Schulqualität» Kapitel 6.10 und 7.14

Leistungen/Wirkungen (Output)

Siehe Kapitel 10.1 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Weblinks und Literatur

  • Handreichung bzw. Materialien Geleitete Schulen VSA
  • Brägger, Gerold und Posse, Norbert, et al. (2007). Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen (IQES). Wie Schulen durch eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsförderung besser werden können. Bern, hep-Verlag.
  • Burkhard, Christoph und Eikenbusch, Gerhard. (2000). Praxishandbuch Evaluation in der Schule. Berlin, Cornelsen Scriptor.