2.1 Anforderungen der Mediengesellschaft
In diesem Kapitel werden die Anforderungen der Mediengesellschaft beschrieben, denen Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu genügen haben.
Inhalt (Medien- und ICT-Konzept)
Vergleiche Medien- und ICT-Konzept deiner Schule.
Umsetzung
Erläuterungen und Hintergrundinformationen
Die Verfügbarkeit von Geräten oder der Internetzugang im Klassenzimmer bedeuten demnach nicht, dass neue Medien automatisch sinnvoll genutzt und zum eigenen Vorteil eingesetzt werden oder dass Angebote besser verstanden werden. Zudem hinterfragen ICT-Mittel im Unterricht teils die traditionellen Rollen von Lehrpersonen und Lernenden, indem beispielsweise individualisierende Lernformen unter Einbezug von Notebooks und Tablets realisiert werden können. Ein gemeinsames Medien- und ICT-Konzept gibt dabei einen Rahmen, um die anspruchsvollen Ziele der Medienintegration in den Unterricht konkret umsetzen zu können (siehe Kap. 1.1).
Die in der Musterlösung verwendeten Begriffe «Medienbildung» und «Medienkompetenz» sind zentral, wenn es um die Integration von Medien und ICT in den Unterricht geht. Nachfolgend die entsprechenden Definitionen:
Medienbildung
Der Begriff der Medienpädagogik umfasst den Bezug der Medien zu allgemeinen – auch ausserschulischen – Fragen des Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit Medien. Währenddessen steht Medienbildung spezifisch für das schulische Handeln. Dazu gehören sämtliche medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben. Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen Begriff der Medienerziehung wird mit dem Begriff Medienbildung besonders der Mündigkeitsprozess angesprochen. Schülerinnen und Schüler lernen, sich in einer Medienwelt zu orientieren, die Medien zur Gestaltung des eigenen Alltags sinnvoll zu nutzen, das eigene Medienverhalten kritisch zu reflektieren und Medienprodukte eigenständig und kompetent zu erstellen. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt, Heinz Moser)
Medienkompetenz
Der Begriff der Medienkompetenz bezeichnet das Bündel jener Fähigkeiten, die Menschen zu einem kompetenten Umgang mit Medien in der heutigen Gesellschaft benötigen. Vereinzelt ist mit Medienkompetenz lediglich die technische Fähigkeit in der Nutzung von Medien gemeint. Unter pädagogischer Perspektive muss Medienkompetenz aber wesentlich tiefgreifender sein und beispielsweise gemäss Schorb (2005) die Fähigkeit einschliessen, auf der Basis strukturierten zusammenschauenden Wissens und einer ethisch fundierten Bewertung der medialen Erscheinungsformen und Inhalte, sich Medien anzueignen, mit ihnen kritisch, genussvoll und reflexiv umzugehen und sie nach eigenen inhaltlichen und ästhetischen Vorstellungen, in sozialer Verantwortung sowie in kreativem und kollektivem Handeln zu gestalten. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Merz-Abt, Thomas; Moser, Heinz)
Die Fähigkeit, sich in der von Medien geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.
Weblinks und Literatur
- Ammann, Daniel (2012) et al.; Medienkompass 2. Kommentar. 3. Aufl. S. 4.
- Merz-Abt, Thomas; Moser, Heinz et al. (2009). Expertise «Medien und ICT»
- Schorb, Bernd. (2005). Medienkompetenz. In: Jürgen Hüther & Bernd Schorb (Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik (Bd. 4.Aufl., S. 257–262). München: kopaed.
- Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo (2002): Computer & Internet im Unterricht. Medienpädagogische Grundlagen und Beispiele. Berlin.